Лексико-стилистические средства создания литературного характера (на материале романа Й. Р. Бехера «Прощание» и его перевода на русский язык) / Darstellung von Hauptfiguren in J. R. Bechers Roman “Abschied” und dessen Übersetzung ins Russische: stilistische und translatologische Aspekte
Die vorliegende Abschlussarbeit ist der Analyse der lexikalisch-stilistischen Mittel zur Wiedergabe der Bildkraft in der literarisch-schöngeistigen Übersetzung im Sprachenpaar Deutsch-Russisch gewidmet. Am Beispiel von Johannes R. Bechers „Abschied“ in deutscher und russischer Sprache wird die Frage nach äquivalenter und adäquater Übermittlung der rhetorischen Stilmittel als eines sprachlichen Me-diums der Bildkraft in der Belletristik behandelt, und somit ein Teilbereich der Äquivalenzproblematik in der Translationswissenschaft beleuchtet. Innerhalb dieses Rahmens setzt sich die vorliegende Abschlussarbeit neben übersetzungstheore-tischen, und insbesondere literarische Übersetzung betreffenden, Fragestellungen ferner mit stilistischen, literaturwissenschaftlichen und linguistischen Problemen auseinander.
Johannes Robert Becher war ein bedeutender Dichter seiner Zeit: seine ganze Indi-vidualität und Vielfalt seines literarischen Stils sprechen für sich selbst. Großes Interesse am Leben und Schaffen von Becher hat die Orientierung unserer For-schung in diese Richtung gelenkt. Neben seiner zeitlosen Thematik hat der bewe-gende Entwicklungsroman „Abschied“ viel zu zeigen, vor allem, im Bereich der sprachlichen lexikalischen und syntaktischen Mittel, die er benutzt, um die han-delnden Personen zu charakterisieren.DieMotivation für diese umfangreiche For-schungsarbeit war auch der starke Wunsch, mehr über den Individualstil dieses ausgezeichneten Schriftstellers zu erfahren.
DieAktualitätunserer Arbeit ergibt sich aus der Notwendigkeit, neue Forschungen zu diesem Thema durchzuführen.Becher sympathisierte immer mit Russland: von Jugend auf interessierte er sich für die russische Revolution und sah in der UdSSR die Erfüllung eines Menschheitstraums.Becher beschäftigte sich sein Leben lang mit den Schriften Lenins und widmete ihm Gedichte. Als die Nazis in Deutschland an die Macht kamen, ging Becher ins Exilnach Paris, dann nach Moskau. In Mos-kau war Becher Chefredakteur der deutschen Ausgabe der Zeitschrift „Internatio-nale Literatur“ gewesen, bis er im Juni 1945 nach Berlin zurückkehrte. Als deutscher Autor im Exil war Becher der prominenteste und wichtigste in der UdSSR. Viele berühmte Germanisten und Übersetzer beschäftigen sich mit der Er-forschung von Bechers Dichtung, doch bleiben seine Werke der breiten Öffent-lichkeit in Russland wenig bekannt.
Dazu ist es wichtig zu betonen, dass eine gelungene Übersetzung eines literarischen Textes ohne äquivalente und adäquate Wiedergabe der universellen sprachlichen Mittel unvorstellbar ist. Deswegen übernimmt die vorliegende Abschlussarbeit die Aufgabe, zum Ausfüllen der bestehenden Forschungslücke beizutragen, indem die Frage nach der Spezifik der rhetorischen Stilmittel in einem literarischen Text sowie den Methoden und Verfahren zu deren optimaler Wiedergabe gestellt und im Rahmen einer multidisziplinären Herangehensweise erörtert wird. Das bedingt auch die Aktualität der vorliegenden Abschlussarbeit.
WissenschaftlicheNovität der Untersuchung liegt in derÜbersetzungsanalyse der Mittel, mit denen der Schriftsteller die Gestalten der Charaktere schafft. Insgesamt gibt es nicht so viele Forschungsarbeiten zum kulturellen Erbe von Johannes R. Becher im russischen akademischen Bereich. Der Roman selbst hat nur eine Va-riante der Übersetzung im Russischen, was darauf hindeutet,dass das Schaffen die-ses Autors in Russland noch wenig untersucht bleibt.
AlsForschungsobjekte nehmen wirden Roman „Abschied“ von Johannes R. Be-cher und seine Übersetzung ins Russische „Proschtschanije“ von I. A. Gorkin und I. A. Gorkina.
Als Forschungsgegenstandder vorliegenden Arbeit werden die lexikalischen und syntaktischen Stilmittelbei literarisch-schöngeistiger Übersetzung im Sprachenpaar Deutsch-Russisch betrachtet.
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Johannes Robert Becher war ein bedeutender Dichter und Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.Von einem expressionistischen Rebellen entwickelte er sich zum Vorbildautor des Sozialismus. Das Schaffen von Johannes R. Becher, sowohl seine literarischeSchöpfung als auch sein politisches Engagement, prägte nachhaltig das 20. Jahrhundert.
Sein Hauptwerk „Abschied“, ein autobiographischer Entwicklungsroman, ist ein hervorragendes Werk, das uns von seinem großen literarischen Talent zeugt.Daneben ist „Abschied“ ein politischer Roman, in dem der Autor zwei Ideo-logien gegenüberstellt: Wilhelminismus und Kommunismus. Er verkörpert den Zusammenprall dieser Ideologien durch den Generationenkonflikt zwischen dem Vater und dem Sohn. Durch die Verwendung der Stilmittel stellt der Autor die Ge-stalten dieser handelnden Personen dar: er zeigt ihre Emotionen, ihre Charakterei-genschaften, ihre Konflikte und Motive. Im Roman sind zahlreiche bildhafte und bildliche Stilmittel vorhanden, mit denen der Autor seine persönliche Geschichte erzählt. Er verwendet solche bildhaften Figuren wie Wiederholung, Gemination, Anapher, Epipher, Symploke, Aufzählung, Antithese, Ellipse, rhetorische Frage; und solche bildlichen Tropen wie Vergleich, Metapher, Personifikation, Allegorie, Symbol, Metonymie, Synekdoche, Epitheton.
Im Rahmen dieser Abschlussarbeit habenwir die theoretische und vergleichende Analyse dieser Stilmittel zur Wiedergabe der Bildkraft durchgeführt. Wir haben die wissenschaftliche Literatur im Bereich der Stilistik und der Translationswissen-schaft recherchiert und anhand der Werke von den renommierten Sprachwissen-schaftlern die theoretische Analyse geschaffen. Wir haben die Klassifikationen der Stilelemente erforscht, was uns geholfen hat, die Merkmale der Stilfiguren und Tropen besser zu verstehen. Dann haben wir die Klassifikationen der Überset-zungsmethoden und Verfahren der angesehenen Translationswissenschaftler re-cherchiert und festgestellt, wie sie zum Ziel eingesetzt werden, die Funktion, den Inhalt und die Struktur des Originals zu bewahren. Bei der Durchführung der ver-gleichenden Analyse der Textfragmente aus dem Originaltext und aus der Überset-zung haben wir die Stilelemente im Text des Romans ausgesucht, die russischen Entsprechungen unter dem Aspekt der Gleichwertigkeit bewertet und den Indivi-dualstil des Autorsbzw. der Übersetzer kommentiert.
Neben den Schlussfolgerungen möchten wir auch die zukünftigen Perspektiven für diese Forschung andeuten. Die Literatur wird für immer aktuell bleiben, daher sind die Übersetzungen verschiedener Werke für ihre weltweite Verbreitung unerläss-lich. Wir glauben, dass die vorliegende Arbeit einen Beitrag zur Erforschung des kulturellen Erbes von Johannes R. Becher in Russland leisten wird.Becher hatte ein lebhaftes und aktives schöpferisches Interesse an der Literatur und den Kulturen anderer Nationen.Er übersetzte Werke sowjetischer Schriftsteller, untersuchte Schriften von Lenin und verherrliche die Sowjetunion. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs lebte er in Moskau und arbeitete alsChefredakteur der Zeitschrift „Internationale Literatur. Deutsche Blätter“. Die Erforschung des literarischen Schaffens von Johannes R. Becher wird die russische und deutsche Kultur berei-chern.Gegenwärtig ist die Persönlichkeit von Becher der breiten Öffentlichkeit in Russland wenig bekannt, dennoch hoffen wir, dass diese Abschlussarbeit ein klei-ner Schritt zur Popularisierung seines Werkes sein wird.
Im Rahmen unserer Forschung haben wir auch Werke recherchiert, in denen sich die Autoren damit beschäftigen, den Einfluss von Becher auf die deutsche Literatur zu beschreiben. Neben den Werken zur Stilistik und Translationswissenschaft um-fasstunser Literaturverzeichnis Biographien und Artikel der angesehenen Litera-turwissenschaftler, in denen sie gründlich die Persönlichkeit und literarisches Schaffen von Becher betrachten. Viele von diesen Werken haben auch keine Über-setzungen im Russischen, daher finden wir es notwendig, mithilfe von der vorlie-genden Arbeit einen Anstoß auf ihre Übertragung zu geben.
Wir legen auch viel Wert auf die Beilage, in dem man weitere Beispiele aus dem Original und der Übersetzung finden kann. Es wäre unrealistisch, im Rahmen dieser Arbeit alle Beispiele aus dem Buch zu analysieren, daher haben wir uns auf diejenigen konzentriert, die Bechers Schreibtalent am besten demonstrieren.Dieser Korpus von Beispielen kann in Zukunft auch als Material für Übersetzungs- oder Literaturstudien dienen. Wir hoffen, dass diese Abschlussarbeit den Übersetzern bei ihrer Arbeit an zukünftigen russischen Übertragungen des Romans helfen wird.
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