Лингвистическое исследование культурно-специфической лексики в немецких переводах романа «Мастер и Маргарита» / Linguistische Untersuchung des Wortschatzes mit kulturlinguistischer Spezifik in den deutschen Übersetzungen des Romans "Der Meister und Margarita"
Einleitung 3
KAPITEL I. THEORETISCHE GRUNDLAGEN DER FORSCHUNG DES KULTURSPEZIFISCHEN WORTSCHATZES 7
1.1 Der Begriff der "kulturspezifischen Lexik" als Gegenstand der kulturwissenschaftlichen Linguistik 7
1.2. Wege der Entstehung der kulturspezifischen Lexik 13
1.3. Typologie von kulturspezifischer Lexik 14
1.4. Analyse der Übersetzungsverfahren der kulturspezifischen Lexik 16
Fazit zum Kapitel I 22
KAPITEL II. DER ROMAN „DER MEISTER UND MARGARITA“ ALS MATERIAL ZUR LINGUOKULTURELLEN UNTERSUCHUNG 24
2.1 Entstehungsgeschichte des Romans “Der Meister und Margarita” 25
2.2 Deutsche Übersetzungen des Romans von Th. Reschke, E. Boerner und A. Nitzberg 27
2.3 Sujetshandlungen im Roman "Der Meister und Margarita" von M. A. Bulgakow 30
2.3.1 Moskau in den 1930er Jahren 31
2.3.2 Die Biblische Welt (Jeschua und Pontius Pilatus) 32
2.3.3 Mystisch-infernale Ereignisse und Protagonisten im Roman 33
Fazit zum Kapitel II 34
KAPITEL III. ANALYSE DER KULTURSPEZIFISCHEN LEXIK IM ROMAN „DER MEISTER UND MARGARITA“ UND IN SEINEN DEUTSCHEN ÜBERSETZUNGEN 36
3.1 Besonderheiten der Übertragung des russischen kulturspezifischen Wortschatzes in deutschen Übersetzungen 36
3.1.1 Wortschatz des Moskauer Alltags 37
3.1.2 Bibelismen und sakrale Lexik 72
3.1.3 Wortschatz der infernalen Mystik 88
3.2 Untersuchungsergebnisse 96
Fazit zum Kapitel III 98
Zusammenfassung 100
Literaturverzeichnis 104
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der linguistischen Forschung des Wortschatzes mit kulturlinguistischer Spezifik und der Wege der Übersetzung solcher Lexik.
Die Sprache ist eng mit den Besonderheiten der nationalen Kultur, der Lebensweise, den Traditionen und Bräuchen verbunden, so wird die Verwendung von Wortschatz mit kulturlinguistischer Spezifik besonders in literarischen Texten betont. Der Wortschatz jeder Sprache verändert sich ständig: die Bedeutung von Wörtern ändert sich, der Entlehnungsprozess ist im Gange, die Namen neuer Konzepte werden in Wörterbüchern fixiert, einige Wörter werden zu Archaismen und werden nicht mehr verwendet. Daher können unterschiedliche kulturspezifische Elemente einer Sprache Schwierigkeiten bei der Übersetzung in eine andere Sprache verursachen. Mit Hilfe von lexikalischen Einheiten lernt man nicht nur sprachliche Besonderheiten, sondern auch eine andere Kultur kennen.
Der Übersetzungsprozess setzt Kontakt zweier Kulturen voraus und das findet seinen Ausdruck in der Übersetzung literarischer Texte, die das kulturelle Potenzial der Autorensprache demonstrieren. Aus diesem Grund kann der Text der Ausgangssprache mit spezifischem Wortschatz angefüllt sein. Bei der Übersetzung in die Zielsprache können verschiedene Bedeutungsfehler auftreten.
Bei der Beschreibung einer fremden Kultur durch eine Fremdsprache gibt es immer lexikalische Einheiten, die Gegenstände und Phänomene benennen, die in der Erfahrung von Muttersprachlern fehlen. Der Übersetzer hat also das Ziel, den Sinn des Ausgangstextes so zu vermitteln, dass der Leser ihn als Spiegelbild einer fremden Kultur wahrnimmt. Dazu greift er aufgrund bestimmter Techniken und Transformationen auf verschiedene Übersetzungsstrategien zurück.
Trotz der jahrhundertealten Übersetzungspraxis sind die Fragen der Technik, Strategie und Qualität der Übersetzung von kulturspezifischer Lexik immer noch Gegenstand heftiger Diskussionen. Die Relevanz dieser Masterarbeit ergibt sich daher aus der Notwendigkeit, die Besonderheiten der Übersetzung lexikalischer Einheiten einer Sprache zu untersuchen, in denen die Merkmale der nationalen Kultur am deutlichsten hervorkommen und die ohne bestimmte sprachliche Kenntnisse und kulturelles Wissen nicht verstanden werden können. Kulturelles Wissen in der interkulturellen Kommunikation akut zu spüren ist. Die Übersetzung ist also kein einfacher Austausch eines Textes durch einen anderen, sondern ein kritisches Verständnis des Originaltextes. Auf der Grundlage der Analyse, der Fähigkeit, das Wesentliche hervorzuheben und Schlussfolgerungen zu ziehen bestimmt die Übersetzung Wege zur Lösung von Übersetzungsschwierigkeiten, die durch Unterschiede in Sprachen und Kulturen verursacht werden.
Die wissenschaftliche Neuheit besteht im theoretischen Verständnis und der Forschung der Wiedergabe des Wortschatzes mit kulturlinguistischer Spezifik in drei deutschen Übersetzungen des Romans „Der Meister und Margarita“ von M.A. Bulgakow.
Das Forschungsobjekt sind lexikalische Einheiten mit kulturlinguistischer Spezifik in den deutschen Texten der Übersetzungen des Romans „Der Meister und Margarita“ von M. A. Bulgakow. Die erste Übersetzung ist von Thomas Reschke (1985), die zweite von Eric Boerner (2012) und die dritte von Alexander Nitzberg (2012).
Den Gegenstand der Arbeit bildet der russische Wortschatz mit kulturlinguistischer Spezifik im M.A. Bulgakows Roman „Der Meister und Margarita“.
Das Ziel dieser Masterarbeit ist die kulturwissenschaftliche Analyse von deutschen Übersetzungen des Romans „Der Meister und Margarita“ durchzuführen, unter Berücksichtigung der Übersetzungstechnik und -strategien, mit Hilfe von denen die kulturspezifische Lexik aus dem Russischen ins Deutsche übersetzt wird.
Im Rahmen der Forschung haben wir das angegebene Ziel erreicht, die kulturwissenschaftliche Analyse von deutschen Übersetzungen des Romans „Der Meister und Margarita“ durchzuführen.
Nach der Analyse theoretischer Werken schließen wir, dass die kulturspezifische Lexik ein kulturelles Phänomen in der Sprache ist und die nationale Eigenartigkeit der Sprache auf der lexikalischen Ebene widerspiegelt. Daher hat sie keine Entsprechungen in anderen Sprachen, was eine Übersetzung auf allgemeiner Basis unmöglich macht und einen besonderen Ansatz erfordert.
Des Weiteren wurden die Übersetzungsverfahren für sprachliche Phänomene, die kulturlinguistische Komponenten auf der Ebene des Wortschatzes beinhalten, betrachtet.
Der historische Kontext und die Entstehungsgeschichte des Romans "Der Meister und Margarita" wurden beschrieben. Darüber hinaus wurde das Sujet des Romans erläutert und die Gründe für die Auswahl dieses Werkes zur Analyse dargelegt.
Ein Belegkorpus mit lexikalischen Einheiten der kulturlinguistischen Lexik im Roman wurde erstellt. Der ausgewählte Wortschatz wurde klassifiziert und seine Merkmale wurden beschrieben, wobei verschiedene Kategorien wie der Wortschatz des Moskauer Alltags, Bibelismen und sakrale Lexik sowie der Wortschatz der infernalen Mystik berücksichtigt wurden.
Schließlich wurden die deutschen Übersetzungen des kulturspezifischen Wortschatzes nach ihren Klassifikationsgruppen dargestellt, wobei die angewendeten Übersetzungsstrategien berücksichtigt wurden und Fälle der Entstehung von Wortschatzlücken betrachtet und beschrieben wurden.
86 russische kulturspezifische lexikalische Einheiten aus dem Roman „Der Meister und Margarita“ von M. A. Bulgakow und ihre Übertragung ins Deutsche in den Werken von drei deutschen Übersetzern wurden untersucht. Die Untersuchung zeigte, dass das Werk mit kulturspezifischen lexikalischen Einheiten gesättigt ist, die die Besonderheit der sowjetischen Periode in der Geschichte Russlands widerspiegeln, sowie die große Häufigkeit ihrer Verwendung, und dass der Übersetzer über ein gewisses kulturelles Wissen im Übersetzungsprozess verfügen muss, da dies sonst zu Hindernissen im Prozess der interkulturellen Kommunikation im Allgemeinen führen kann.
Die vergleichende Analyse wurde auf der Grundlage von drei deutschen Übersetzungen von Th. Reschke, E. Boerner und A. Nitzberg durchgeführt. Die folgenden Übersetzungsverfahren wurden ebenfalls berücksichtigt: Annährende Übersetzung (oder Übersetzung durch ein "Analogon"), Grammatikalische Substitutionen, Transliteration, Transkription, Lehnübersetzung, Kompensierung, Generalisierung, Modulation und beschreibende Übersetzung.
Wir haben die lexikalischen Einheiten auf der Grundlage der drei Sujetebenen des Romans (Wortschatz des Moskauer Alltags, Bibelismen und sakrale Lexik und Wortschatz der infernalen Mystik) analysiert, da die Interpretation einer bestimmten Einheit direkt vom Kontext abhängt.
Aus der Analyse geht es hervor, dass die Übersetzung von 86 kulturspezifischen Wörtern allen drei Übersetzern einige Schwierigkeiten bereitete: Reschke stieß auf 54 Wortschatzücken, Boerner auf 56 und Nitzberg auf 50. Die größten Schwierigkeiten bei der Übersetzung von kulturspezifischer Lexik bereiteten Sowjetismen, Kulinarismen und Kanzleisprache.
Diese Untersuchung zeigt Folgendes: Jeder der Übersetzer konnte Verluste bei der Übersetzung nicht vermeiden, was auf lexikalische Unstimmigkeiten im Deutschen und Russischen zurückzuführen ist und zu einem Hindernis in der interkulturellen Kommunikation werden kann. Dies deutet darauf hin, dass die Übersetzung kulturspezifischer Wörter aufgrund der Unterschiede zwischen den Kulturen eine große Herausforderung darstellt, was sich in der Anzahl der Lücken bei den Übersetzern widerspiegelt, und dass beim Umgang mit solchen Wörtern besonders auf den Kontext und die Semantik geachtet werden muss.
Th. Reschke bevorzugte bei seiner Übersetzung vor allem die Strategie der Domestication. Dem Übersetzer gelang es, die Bedeutung der meisten russischen Realien ins Deutsche zu übertragen, aber wahrscheinlich war es ihm wichtiger, den Text für einen ausländischen Leser anzupassen.
In den moderneren Übersetzungen von E. Boerner und A. Nitzberg gibt es ein leichtes Übergewicht zugunsten der Strategie der Foreignization. Dies mag auf die Absicht der Übersetzer zurückzuführen sein, den Geist des sowjetischen Moskaus, seiner Bewohner und verschiedener kultureller Eigenheiten zu vermitteln. Es ist jedoch bemerkenswert, dass Boerner bei Verfolgung dieser Strategie die meisten Wortschatzlücken aufweist, während es Nitzberg gelingt, die kulturelle Besonderheit durch Erklärungen zu vermitteln.
Die Analyse hat gezeigt, dass die Übersetzung von kulturspezifischem Wortschatz eine anspruchsvolle und aktuelle Aufgabe für jede Generation von Übersetzern darstellt. Dieses Problem ist auch für theoretische Linguisten von Interesse. Die Übersetzungspraxis zeigt, dass der Übersetzer entscheidet, ob er den Text für den Leser anpasst oder die kulturellen Aspekte, die das Wort beinhaltet, bewahrt. Diese Entscheidung ist besonders häufig bei der Übersetzung eines belletristischen Werks zu treffen, das häufig mit verschiedenen Arten von kulturspezifischer Lexik gefüllt ist.
Verluste sind bei jeder Übersetzung unvermeidlich, und eine angemessene Übersetzung setzt ein Minimum an solchen Veränderungen voraus. Der Übersetzer erreicht dies, indem er den Inhalt, die Form, das nationale und historische Kolorit der nicht äquivalenten Lexik so gut wie möglich wiedergibt und mit gleichwertigen Mitteln kompensiert. Unter gleichwertigen Mitteln versteht man die Eigenschaft des zielsprachlichen Textes, die gleiche kommunikative Wirkung zu erzielen wie der ausgangssprachliche Text. Darüber hinaus ist es auch wichtig für den Übersetzer, den einzigartigen Stil des Autors zu bewahren.
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