Einleitung 4
Kapitel 1. Kategorie der Hoflichkeit in der Sprachetikette 7
1.1. Untersuchung der Kategorie Hoflichkeit in der Linguistik 7
1.1.1. Sprechakttheorie nach Austin 7
1.1.2. Sprechakttheorie nach Searle 8
1.1.3. Grad der Hoflichkeit 10
1.2. Besonderheiten des epistolaren Genres im Aspekt der Hoflichkeit 11
1.3. Funktionales Feld der Hoflichkeitsmittel in der deutschen Sprache 14
1.3.1. Grammatische Mittel 14
1.3.2. Lexikalische Mittel 18
1.3.3. Hoflichkeit im diachronischen Wandel 19
1.4. Modelle der Hoflichkeit 21
1.5. Korrespondenz als Textsorte 26
Schlussfolgerungen zum Kapitel 1 28
Kapitel 2. Sprachliche Mittel zum Ausdruck der Hoflichkeit in Friedrich Schillers
Briefen 30
2.1. Sprechakte der Hoflichkeit 30
2.1.1. Bitte 30
2.1.2. Wunsch 34
2.1.3. Dank 37
2.1.4. Anrede 41
2.1.5. Schlussformel 44
2.2. Grammatische Mittel 48
2.3. Besonderheiten der Auswahl von sprachlichen Mitteln je nach den
Adressat*innen 54
Schlussfolgerungen zum Kapitel 2 57
Zusammenfassung 60
Worterbucher und Internetquellen 61
Literaturverzeichnis 61
Liste der Quellen fur praktisches Material 65
Hauptanliegen der Masterarbeit. Hoflichkeit ist ein Bestandteil unserer Alltagskommunikation, und zwar keineswegs ein abstraktes oder exotisches Phanomen, aber fur einige kein eindeutiges und klar festlegbares Phanomen. Wir uberlegen nicht immer, wie wir die Hoflichkeit sprachlich realisieren. Hoflichkeit spielt in vielen sozial-kommunikativen Praktiken eine entscheidende Rolle, wie etwa beim GruBen und Verabschieden, bei politischen Verhandlungsprozessen, bei Talk-Shows, aber auch im Alltagsleben. Die sprachlichen Formen, die der Sprecher dabei wahlt, sind sehr vielfaltig und heterogen. Das Hauptanliegen der Qualifikationsschrift besteht darin, die sprachlichen Mittel, die in der deutschen Sprache die Hoflichkeit markieren, zu beschreiben, zu klassifizieren und zu analysieren.
Hauptziel. Das Hauptziel der vorzunehmenden Untersuchung liegt in der Analyse der sprachlichen Mittel zum Ausdruck der Hoflichkeit, die am Ende des XVIII. und am Anfang des XIX. Jahrhunderts in der Korrespondenz gebrauchlich waren.
Gegenstandsbereich. Die Masterarbeit baut auf den Leistungen aktueller text- und diskurslinguistischer sowie pragmatischer Forschung auf und lasst sich insgesamt zur kommunikativ-orientierten Richtung in der Linguistik zuordnen.
Theoretische Basis bilden hier vor allem Werke von: N.I. Formanovskaya (2017), L.F. Birr-Tsurkan (2019), D. Perrin (2022), R. Eckardt (2021), G. Held (1992), F. Busch (2021), H.J. Simon (2012) u.a.
Forschungsgegenstand / Forschungsobjekt. Das Forschungsobjekt bilden sprachliche Mittel zum Ausdruck der Hoflichkeit, die am Ende des XVIII. und am Anfang des XIX. Jahrhunderts in der Korrespondenz gebrauchlich waren.
Aktueller Forschungsstand. Die linguistische Beschaftigung mit dem Thema „Hoflichkeit“ weist im deutschsprachigen Raum noch keine allzu lange Tradition auf, deswegen wurden die sprachlichen Mittel zum Ausdruck der Hoflichkeit, die am Ende des XVIII. und am Anfang des XIX. Jahrhunderts gebrauchlich waren, in der Germanistik nicht ausreichend erforscht, obwohl die 4
lexikalischen und grammatischen Mittel schon betrachtet wurden [Eckardt 2021], [Simon 2012].
Aktualitat und Relevanz. Der oben genannte aktuelle Forschungsstand bestimmt die Aktualitat der Masterarbeit in erster Linie, die liegt darin, dass diese Untersuchung eine Vorstellung uber die Klassifikation und Besonderheiten der sprachlichen Mittel zum Ausdruck der Hoflichkeit, die in der Zeit von Schiller allgemeingultig waren, gibt. Diese Arbeit enthalt auch den Versuch, durch die Analyse dieser Mittel die pragmatischen und soziolinguistischen Merkmale der Korrespondenz zu betrachten.
Konkrete Fragestellungen. Das vorher definierte Hauptziel der Masterarbeit setzt folgende Leitfragen voraus:
• Welche lexikalischen und grammatischen Mittel, die Hoflichkeit markieren, existieren in der deutschen Sprache?
• Wie konnen die entsprechenden Mittel in den Briefen von Friedrich Schiller klassifiziert werden?
• Wie kann die Wahl bestimmter Mittel in den Briefen an verschiedene Adressaten analysiert werden?
Arbeitshypothese. Als Arbeitshypothese wird angenommen, dass die lexikalischen und grammatischen Mittel, die in der deutschen Sprache Hoflichkeit markieren, die intersubjektive Dimension des Interagierens zwischen den Sprechpartnern aktualisieren. Die Wahl dieses oder jenes Mittels zum Ausdruck der Hoflichkeit hilft dem Autor, die gestellten Aufgaben zu erreichen. Es sei noch betont, dass Hoflichkeitsstile aber auch multifaktoriellen Einflussen unterliegen, wobei insbesondere der Gesprachskontext und die Adressatenorientierung eine wichtige Rolle spielen. Auf dieser Grundlage kann man sagen, dass es Unterschiede in der Kommunikation zwischen Verwandten, Bekannten oder Freunden und Geschaftspartnern gibt, weil die entsprechenden Beziehungen sowohl symmetrisch, als auch asymmetrisch sein konnen. Zum Beispiel ist ein Autor in gewissem MaBe vom Verleger abhangig.
...
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Untersuchung der Hoflichkeit in der linguistischen Pragmatik zu einem groBen Sprung in der Forschung gefuhrt hat. Hoflichkeit ist ein wichtiger Faktor fur erfolgreiche zwischenmenschliche Beziehungen und spielt eine groBe Rolle im epistolaren Genre. Die Verwendung von sprachlichen Mitteln, insbesondere Anredepronomen, hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt und zeigt die Veranderungen in der Hoflichkeit auf. Die Schaffung einer gunstigen Kommunikationsumgebung ist die wichtigste Voraussetzung fur eine erfolgreiche Kommunikation.
Der epistolare Diskurs spiegelt die sprachliche Personlichkeit des Autors wider und hat bestimmte Eigenschaften wie Synthese monologischer und dialogischer Sprachformen, die Implementierung der kommunikativ-pragmatischen Achse „Ich-du / Ich-Sie“, Polyfunktionalitat und Polythematizitat.
Friedrich Schillers Briefe enthalten eine Vielzahl von lexikalischen und grammatikalischen Mitteln, um Hoflichkeit und Respekt auszudrucken.
In Schillers Briefen wird deutlich, wie wichtig es ist, die Sprache und Hoflichkeit je nach Adressat*in anzupassen. Es gibt lexikalische und grammatische Mittel, um Bitten, Wunsche und Dankbarkeit auszudrucken und die Anredeform und Schlussformel zu wahlen. Schiller nutzt dabei verschiedene lexikalische Einheiten, um die Hoflichkeit auszudrucken. Friedrich Schiller formuliert auch in seinen Briefen Hoflichkeit durch den Einsatz von drei grammatischen Mitteln: dem Fragesatz als Satzmodus, dem Indikativ/Konjunktiv als Verbmodus und Anredepronomina.
Es ist wichtig, die sprachlichen Mittel zu berucksichtigen, die je nach Adressat*in verwendet werden mussen. Dabei spielt auch die individuelle Hoflichkeit eine entscheidende Rolle.
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